Ob Corona-Krise, Finanzkrise oder andere wirtschaftliche Krisen – schwierige Situationen sind immer mit besonderen Herausforderungen verbunden. Ein Jobverlust droht, das persönliche Leben gerät durcheinander – besondere Flexibilität und oft auch berufliches Umdenken sind gefragt. Also warum nicht über eine Existenzgründung als Freiberufler und Soloselbstständiger nachdenken. Natürlich birgt jede Krise eine Menge Risiken. Aber eben auch Chancen, wenn die Geschäftsidee passt, das Vorhaben gut vorbereitet ist und die Finanzierung stimmt. In unserem Artikel geben wir Ihnen Tipps für einen erfolgreichen Start Ihrer Selbstständigkeit als Einzelkämpfer…
Eine überzeugende Geschäftsidee als Grundvoraussetzung
Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, sich genau in seinem zukünftigen unternehmerischen Umfeld umzuschauen und eine intensive Marktanalyse zu betreiben. Das ist für viele zukünftige Gründer meist schon eine besondere Herausforderung. Aber wenn Sie ein Haus bauen wollen, werden Sie auch nicht einfach starten. Sicherlich orientieren Sie sich zunächst, welche Angebote und Möglichkeiten es gibt. Und genau so sollten Sie auch vorgehen, wenn Sie Ihre persönliche berufliche Zukunft planen. Also fragen Sie sich:
- Was möchte ich anbieten?
- Wer sind meine Kunden und was erwarten sie?
- Gibt es überhaupt einen Bedarf und wie groß ist dieser?
- Wer bietet bereits gleiche oder auch ähnliche Produkte bzw. Dienstleistungen an?
- Was mache ich anders/besser?
- Ist meine Idee auch zukünftig gefragt?
- Was muss ich tun, damit meine Kunden Ihre Kaufentscheidung zu meinen Gunsten treffen?
Je mehr Sie Informationen und Details zusammentragen, umso besser wird Ihr Überblick. Sie sollten möglichst genau einschätzen können, ob Ihre Idee im geplanten Umfeld nach einer Anlaufphase eine realistische Chance hat. Gerade bei Existenzgründungen als Freiberufler oder Solo-Selbstständiger ist das wichtiger als viele andere Kriterien.
Persönliche Eigenschaften – die richtige Kombination macht´s
Natürlich benötigt man, gerade wenn man als Freiberufler oder Solo-Selbstständiger startet, entsprechendes Fachwissen und Branchenkenntnisse. Auch im kaufmännischen Bereich sollten Sie sich die Grundlagen aneignen. Das reicht aber sicher nicht aus. Alle erfolgreichen Unternehmer verbindet darüber hinaus der Glaube an ihre Idee und die Leidenschaft, diese mit aller Konsequenz zu verwirklichen. Folgende Eigenschaften machen Gründer erfolgreicher:
- Kreativität – Der Markt und die Kundenwünsche verändern sich ständig. Ihre Kunden wollen immer wieder überrascht und zum Kauf animiert werden.
- Durchhaltewillen – Auch Misserfolge gehören zum Alltag eines Existenzgründers, damit muss man lernen, umzugehen. Die Selbstständigkeit ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf.
- Flexibilität – Kundenwünsche, die Zahl der Mitbewerber, Liefermöglichkeiten, Gesetze verändern sich. Erfolgreich zu bleiben, bedeutet den unternehmerischen Weg immer wieder anzupassen.
- Entscheidungskraft – Sowohl im Tagesgeschäft als auch strategisch werden viele Entscheidungen von Ihnen gefordert. Zögern und zaudern helfen nicht weiter – manchmal heißt das auch: einfach Augen zu und durch!
- Organisationstalent – Als Freiberufler oder Solo-Selbstständiger stehen Sie im Fokus aller Aktivitäten – von der Kundengewinnung über die Auftragsbearbeitung bis hin zur Abrechnung und vielem mehr. Sie behalten den Überblick und müssen oft auch multitaskingfähig sein.
- Kritikfähigkeit – Keiner ist fehlerlos, manchmal gibt es Missverständnisse. Da heißt es, gut zuhören, nachfragen und die Anregungen aufnehmen. Das ist keine Schwäche, sondern ein Lernprozess.
- Selbstbewusstsein – Sein eigener Chef sein, bedeutet auch, sich täglich neu zu motivieren. Mit einer positiven Einstellung meistern Sie alle Höhen und Tiefen Ihres Vorhabens.
Es gibt kein Standard-Programm – jeder muss seinen eigenen Weg gehen
Es gibt aber Dinge, die Sie unbedingt beachten sollten, um den Weg zu einer erfolgreichen Existenzgründung als Freiberufler und Soloselbstständiger auch zu bewältigen:
- Der Businessplan ist Ihre eigene Wegbeschreibung – realistisch, konkret und detailliert. Mustertexte aus dem Internet sind bequem und wenig anspruchsvoll. Machen Sie sich die Mühe, einen eigenen Plan zu erstellen, der die Entscheidung für oder vielleicht auch gegen eine Existenzgründung untersetzt.
- Der Kunde steht im Mittelpunkt. Bei all Ihren Überlegungen vergessen Sie nicht, Ihr Vorhaben auch aus Kundensicht zu betrachten. Ihre Kunden entscheiden mit, ob Ihre Idee erfolgreich wird.
- Ein klare Positionierung Ihrer Geschäftsidee macht Sie sichtbar. Überlegen Sie sich genau, wofür Sie stehen und was das Besondere an Ihrem Vorhaben ist. Denn nur der besondere Mehrwert bleibt beim Kunden im Gedächtnis.
- Qualität zahlt sich aus. Billig ist meist nicht gut. Ihre Kunden haben mehr verdient. Zufriedene Kunden sind treu und sagen das gern auch weiter.
- Ein ausreichender Finanzpuffer schafft Sicherheit. Das ist in guten Zeiten und erst recht in schwierigen Phasen unerlässlich. Planen Sie das von Anfang an mit ein.
- Regelmäßige betriebswirtschaftliche Analysen erleichtern die Entscheidungen. Verlassen Sie sich nicht nur auf die Aussagen anderer, sondern versuchen Sie die Zusammenhänge selbst zu verstehen. Unternehmerische Blindflüge sind gefährlich.
- Das richtige Business-Netzwerk schafft neue Möglichkeiten. Kooperations- und Empfehlungsnetzwerke müssen aktiv gepflegt werden. Dann sind sie für Sie eine Quelle für Informationen und neue Kontakte.
- Ein Worst case-Szenario ist der Plan B für schwierige Zeiten. Bedenken Sie, dass es nicht nur wirtschaftliche Krisen gibt. Wenn es im privaten Umfeld zu Problemen kommt, ist die Konzentration auf Ihre unternehmerische Tätigkeit schwer. Sorgen Sie für beide Fälle vor und legen Sie eine Strategie zur Krisenbewältigung fest.
- Ein Expertenrat zur richtigen Zeit hilft bei offenen Fragen. Vertrags- und Steuerrecht, Online-Marketing, Datenschutzrichtlinien, Personalplanung und…und…und…Nutzen Sie vorhandene Beratungsangebote von Spezialisten, denn niemand kann alles wissen.
Wo Licht ist, ist auch Schatten – eine Existenzgründung läuft nie reibungslos
Sie können Seminare zur Gründungsvorbereitung besuchen, sich beraten lassen und so gut wie möglich alle Abläufe planen. Es kommt immer etwas anders, als man denkt. Es ist Ihr Weg, Ihr Vorhaben, Ihr persönliches Umfeld. Das, was bei Ihrem besten Freund oder der früheren Arbeitskollegin funktioniert hat, muss bei Ihnen nicht genauso laufen. Deshalb noch ein paar Tipps, die Sie in Ihrer Vorbereitung stärken sollen:
- Die erste Idee wird sich vielfach verändern. Lassen Sie es einfach zu – Selbstständigkeit heißt, nicht still zu stehen.
- Zweifel gehören dazu. Probleme lösen und die Ziele verfolgen, das ist Ihre Bewährungsprobe.
- Kunden zu gewinnen, ist harte Arbeit. Bleiben Sie aktiv. Ein Empfehlungsnetzwerk entsteht nicht von allein.
- Als Solo-Gründer sind Sie zuständig für alles. Lassen Sie sich nicht abschrecken, Sie lernen immer dazu.
- Es gibt keine Erfolgsgarantie. Der Weg zum Erfolg ist steinig und mit viel Arbeit verbunden. Bleiben Sie positiv.
Existenzgründung als Freiberufler und Soloselbstständiger auch in Krisenzeiten – ja oder nein
Aufgrund unserer langjährigen Beratungserfahrung können wir sagen, in jeder Krise liegt auch eine Chance. Wenn Sie ein für Sie passendes Geschäftsfeld gefunden haben und sowohl Marktsituation und rechtliche Rahmenbedingungen es zulassen, kann man durchaus auch eine Existenzgründung als Freiberufler oder Solo-Selbstständiger in Krisenzeiten wagen. Natürlich müssen die Risikoabwägung und alle Gründungsplanungen noch intensiver und vorausschauender erfolgen. Nutzen Sie die gerade für Existenzgründer vorhandenen vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten.
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